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Equal Pay Day - Transparenz gewinnt

Unter diesem Motto steht der Internationale Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern am 18. März

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 21 Prozent in Deutschland beträgt. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage, die Frauen quasi umsonst arbeiten, daher das Datum 18. März 2018. Ein Teil dieser Lohnlücke lässt sich auf strukturelle Unterschiede zurückführen. Viele Frauen entscheiden sich für schlechter bezahlte Berufe, besetzen seltener in Führungspositionen und arbeiten häufiger in Teilzeit oder in Minijobs. Doch selbst wenn man diese Faktoren herausrechnet und die Bezahlung von Frauen und Männern vergleicht, die in der gleichen Branche und gleichen Position im gleichen Umfang arbeiten, ergibt sich in Deutschland immer noch eine nicht zu erklärende Lohnlücke von sechs Prozent. Ziel des Equal Pay Days ist es daher, die Debatte über die Gründe der Lohnunterschiede in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, zu sensibilisieren und die Entscheider*innen zu mobilisieren, damit sich die Lohnlücke schließt.

Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Die amerikanischen Business and Professional Women (BPW) schufen 1988 mit der Red Purse Campaign ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Mittlerweile findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt.

Ein automatischer Fortschritt bei der Verringerung der Lohnlücke scheint sich nicht einzustellen: schon 1995 lag der Gender Pay Gap bei 21%, zwischenzeitlich bei 23% und 2016 wieder bei 21%. Damit bleibt Deutschland Schlusslicht im internationalen Vergleich. Nur in Estland, Österreich und der Tschechischen Republik ist die Lücke noch größer. Ein deutlicher Unterschied besteht laut Statistischem Bundesamt zwischen Ost- und Westdeutschland: In den westdeutschen Bundesländern liegt der Verdienstunterschied von Frauen und Männern bei 22%, in Ostdeutschland hingegen nur 7%. Bedingt sind die Unterschiede zwischen den Bundesländern durch die Unterschiede in der jeweiligen regionalen Wirtschaftsstruktur. So ist Baden-Württemberg das Schlusslicht im Bereich der Vollzeitbeschäftigten mit einem Gender Pay Gap von knapp 21%. Positiver Ausreißer in der Statistik sind  Sachsen-Anhalt, wo Frauen in Vollzeitbeschäftigung 1,8% mehr als Männer verdienen, ebenso wie in Mecklenburg-Vorpommern. In Brandenburg liegen die Frauen sogar 5,4% vorne. Im deutschen Durchschnitt verdienen Frauen in Vollzeit jedoch 14,2% weniger.

Auch das Alter der Arbeitnehmerinnen spielt eine Rolle, denn der Gender Pay Gap wird mit dem Alter immer größer.  Bei über 40-Jährigen ist die Lohnlücke doppelt so groß wie bei 20- und 30-Jährigen. Verbesserung bereits bei Berufseinstieg könnte ein Blick auf die Nachbarländer und deren Umgang mit Gehaltstransparenz bringen. Während beispielsweise in Frankreich schon in Stellenanzeigen das Gehalt thematisiert wird, ist dies in Deutschland noch vollkommen unüblich. Mehr Transparenz könnte also tatsächlich helfen, dass gleiche Arbeit gleich entlohnt wird.


Quellen bzw. mehr dazu unter:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2018-03/ender-pay-gap-statistisches-bundesamt-geschlechtergerechtigkeit-frauen-verdienst?xing_share=news
https://www.iwd.de/artikel/wo-der-gender-pay-gap-am-groessten-ist-380733/
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/equal-pay-day-2018-gender-pay-gap-bei-frauen-ueber-40-doppelt-so-hoch-wie-bei-20-und-30-jaehrigen-6035406

http://www.equalpayday.de
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3261/umfrage/gender-pay-gap-in-deutschland/
https://de.statista.com/infografik/12913/die-regionalen-unterschiede-beim-lohngefaelle/